Kinder sind der Grund zur Freude und eine Zierde für die Welt, die Allah den Eltern gewährt hat. Sie verleihen den Herzen Kraft, den Seelen Freude und den Augen Wohlbehagen. Sie sind die Frucht, von der man sich eines Tages Gutes erhofft, indem sie (die Kinder) vielfach für uns (die Eltern) beten:
„Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war.“ [Edler Koran 17:24]
Kinder sind diejenigen, auf denen in jeder Nation die Hoffnung für die Zukunft liegt und sie sind die Jugendlichen von morgen, auf deren Schultern der Ruf zum Islam getragen wird. Der Islam hat den Stellenwert der Kinder in der Tat erhöht und Umgangsformen für ihre Behandlung in Bezug auf ihre gesamten Angelegenheiten und jede Phase ihres Lebens festgelegt. Daraus ergeben sich die Umgangsformen für die Aufnahme ihrer Ankunft in diesem Leben.
Unser Prophet Muhammad (Frieden und Segen seien auf ihm) war ein lebendes Vorbild, der die Muslime über die Praktiken des Islam informierte, sie aufklärte und ihnen lehrte, wie sie ihren Herrn auf die beste Art und Weise anbeten können. Aber eine Reihe von Muslimen sind von seiner reinen Lehre abgewichen und haben das, was Gold ist, durch das, was wertlos ist, ersetzt.
Es folgen somit die Verhaltensweisen, die der Prophet ﷺ uns in Bezug auf unser Neugeborenes gelehrt hat.
Ansporn, Kinder zu bekommen
Allah sagt:
„Von jetzt an verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat.“ [Edler Koran 2:187]
Und der Prophet ﷺ sagte: „Verheiratet die Liebenden und Fruchtbaren, denn durch euch werde ich mit den Völkern um die zahlenmäßige Überlegenheit wetteifern.“ [Abu Dawud]
Es ist außerdem von Wichtigkeit, dass die Eltern ihre Kinder in Rechtschaffenheit erziehen, damit die Eltern während ihres Lebens und nach ihrem Tod von ihnen profitieren können. Allahs Gesandter ﷺ sagte:
„Einem Diener wird sein Rang erhöht werden und er wird sagen: ‚O mein Herr, wie ist dies für mich zustande gekommen?‘ Er sagt: ‚Durch deine Söhne, die nach dir um Vergebung für dich gebeten haben.‘“ [Ibn Madscha]
Wisse, dass das Vorherige gleichermaßen für Jungen und Mädchen gilt. In der Tat ermutigt der Islam zur Erziehung von Mädchen und Allah verurteilt diejenigen, die bei der Geburt eines Mädchens betrübt sind. Der Gesandte ﷺ ist gekommen, um den Stellenwert dieser Gnadengabe von Allah zu erhöhen:
„‚Derjenige, der sich um zwei Mädchen kümmert, bis sie das Erwachsenenalter erreichen, wird am Tag der Auferstehung (so) mit mir zusammenkommen‘ – und hat dabei seine beiden Finger ineinander verflochten.“ [Muslim]
Damit ist das Zusammenkommen im Paradies gemeint. Kann es eine größere Ehre für Töchter geben?!
Die erfreuliche Nachricht der Geburt verkünden
Die Familienangehörigen, die gespannt auf die Geburt warten, sollten informiert werden, damit sie nicht länger besorgt sind und den Eltern gratulieren und für das Baby beten können. Allah erwähnt diese frohe Kunde im Koran. Diese Botschaft wurde einigen Seiner Propheten übermittelt, darunter auch Zakariyyah mit seinem Sohn Yahya (Johannes):
„Und da riefen ihm die Engel zu, während er zum Gebet in dem Tempel stand: ‚Siehe, Allah verheißt dir Johannes.‘“ [Edler Koran 3:39]
Der Tahnik
Dies erfolgt direkt nach der Geburt oder kurze Zeit darauf. Eine Dattel wird aufgeweicht und an den Gaumen des Neugeborenen gerieben. Dazu wird ein Stück der aufgeweichten Dattel auf den Finger genommen und von links nach rechts im Mund des Babys gerieben.
Ibn Hadschar sagte: „Wenn man keine trockene Dattel finden kann, dann sollte man eine frische Dattel verwenden und wenn diese nicht verfügbar ist, dann irgendetwas Süßes.“ [Fath 9/588]
Es ist nicht unbedingt notwendig, die Dattel zu zerkauen, sondern sie kann in jeglicher Weise aufgeweicht werden. Das Kauen, wie es in der Sunna berichtet wird, war etwas Spezifisches für den Gesandten ﷺ, aufgrund der Segnungen, die Allah in seinen Speichel gelegt hatte.
Es wird vom Vater, der Mutter oder von jemandem Wissenden durchgeführt, von dem man erhofft, dass seine Gebete angenommen werden. Also sollte er Tahnik ausführen und für das Kind beten, wie es die Praxis der Gefährten war.
Imam Nawawi erklärte: „Gelehrte sind sich einig, was das Ausführen des Tahnik am Baby nach seiner Geburt angeht.“ [Sharh Sahih Muslim 4/122]
Aisha berichtet: „Neugeborene Kinder pflegte man zum Gesandten Allahs zu bringen und er bat um Segen für sie und rieb eine zerkaute Dattel an ihren Gaumen.“ [Muslim]
Die Namensgebung
Das Baby kann am Tag seiner Geburt, am siebten Tag oder nach dem siebten Tag benannt werden, da dies in Anbetracht aller Beweise aus der Sunna ersichtlich ist.
Es ist der Vater oder die Mutter, die den Namen für das Baby auswählen. Wenn sie sich nicht einigen können, dann ist es der Vater, der die Wahl hat. Er kann es selbst benennen oder seiner Frau das Recht geben, zu entscheiden. Dass dies das Recht des Vaters ist, wird durch das Prinzip belegt, dass das Kind dem Vater zugeschrieben wird, wie Allah sagt:
„Nennt sie nach ihren Vätern; das ist gerechter vor Allah.“ [Edler Koran 33:5]
Außerdem ist es den Eltern erlaubt anderen zu gestatten das Kind zu benennen, da unser Prophet ﷺ einige der Kinder seiner Gefährten benannt hat.
Der Name sollte eine gute und lobenswerte Bedeutung haben, so wie der Gesandte ﷺ sagte:
„Am Tag der Auferstehung werdet ihr mit euren Namen und den Namen eurer Väter gerufen; gebt euch also gute Namen.“ [Abu Dawud]
Es wird empfohlen sich selbst einen Diener Allahs (Abdullah) zu nennen oder einen Diener einer der Namen Allahs. Auch wird es empfohlen ein Kind nach einem der Propheten zu benennen, wie aus aus folgendem Hadith hervorgeht:
„Benennt euch nach den Namen der Propheten.“ [Abu Dawud]
Und aus dem Hadith:
„Heute Abend wurde mir ein Sohn geboren und ich nannte ihn nach meinem Vorfahren Ibrahim.“ [Muslim]
Dann ist es empfehlenswert, das Kind nach einer frommen Person zu benennen, in der Hoffnung, dass es so wird wie er/sie. Dann ist es empfehlenswert, einen beliebigen Namen zu verwenden, der eine gute Bedeutung besitzt.
Es ist verboten, ein Kind mit einem Namen zu benennen, der eine Dienerschaft gegenüber anderen außer Allah darstellt, z.B. Abd an-Nabi (Diener des Propheten), Abd ar-Rasul (Diener des Gesandten) usw. Es ist ebenso verboten, dem Kind einen Namen zu geben, der speziell für Nicht-Muslime ist, wie etwa Georg, Michael, Susanne usw.
Die Namen von Tyrannen und bösartigen Persönlichkeiten wie Fir’aun, Qarun, Abu Lahab u.ä. sollten vermieden werden. Ebenso ist es nicht üblich, die Namen der Suren des Korans wie “Ta Ha” oder “Ya Sin” als Namen zu nutzen. Dies wird von Imam Malik und anderen berichtet. Es gibt keinen authentischen Hadith, der die beiden oben genannten als Namen des Propheten bezeichnet.
Die Aqiqah
Nach dem siebten Tag der Ankunft des Neugeborenen ist es vorgeschrieben als eine Form der Begrüßung und des Dankes an den Einen, der diese Segensgabe gegeben hat, ein Schaf zu schlachten. Der Gesandte ﷺ sagte:
„Jeder (neugeborene) Junge ist verpfändet durch seine Aqiqah, so schlachtet für ihn am siebten Tag (nach seiner Geburt), rasiert seinen Kopf und benennt ihn.“ [Abu Dawud]
Wenn der Neugeborene ein Junge ist, sollen zwei Schafe und wenn es ein Mädchen ist, ein Schaf geopfert werden. Dies ist die Mehrheitsmeinung der Gelehrten und Prophetengefährten. Der Prophet ﷺ sagte:
„Für den Jungen sind zwei gleiche Schafe zu opfern, und ein Schaf für das Mädchen.“ [Ibn Majah]
Es ist gestattet männliche oder weibliche Schafe oder Ziegen zu opfern. Dies wird als am Besten angesehen. Was das Opfern anderer Tiere betrifft, so sind die Gelehrten darüber unterschiedlicher Meinungen.
Das Schlachtopfer sollte vom Vater oder einem nahen Verwandten erbracht werden, denn unser Prophet ﷺ führte die Aqiqah für seine beiden Enkel durch. Es ist außerdem verpflichtend, den Namen Allahs während des Opferns zu erwähnen. Wenn ein naher Verwandter die Aqiqah durchführt, dann sollte er folgendes hinzufügen: „Diese Aqiqah ist die Aqiqah von so und so“ und den Namen der Person erwähnen, in deren Namen er die Aqiqah durchführt, wie in dem von Al-Bayhaqi übermittelten Hadith berichtet wird.
Das Fleisch des Opfertieres kann gekocht oder roh verteilt werden. Es wird jedoch bevorzugt, es zu kochen, da dies segensreicher ist, wie einige der Gelehrten erwähnten.
Den Kopf des Babys rasieren
Am siebten Tag nach der Geburt sollte der Kopf des Babys rasiert werden. Als Al-Hasan geboren wurde, sagte der Prophet ﷺ zu seiner Tochter Fatima:
„Rasiere seinen Kopf und gib das Gewicht seines Haares in Silber den Armen.“ [Ahmad]
Zuerst sollte die rechte Seite des Kopfes rasiert werden und dann die Linke, wie in im Hadith beschrieben wird:
„‚Rasiert‘ – und er zeigte auf die rechte Seite seines Kopfes und dann auf die linke.“ [Muslim]
Es ist nicht erlaubt, einen Teil des Kopfes zu rasieren und einen Teil zu lassen, da dies durch den Gesandten ﷺ verboten wurde, wie von al-Bukhari berichtet wurde. Die stärkste Ansicht scheint diejenige zu sein, dass der Kopf des Jungen und des Mädchens rasiert werden sollte, da berichtet wird, dass Fatima die Haare ihrer Tochter (Muwatta) gewogen hat. Die Gelehrten sind sich jedoch nicht einig und Allah weiß es am besten.
Das Rasieren sollte nach dem Opfern erfolgen. Unsere frommen Vorfahren rieben dem Baby nach dem Rasieren gerne etwas Parfüm über den Kopf.
Dann ist es vorgeschrieben, den Wert des Gewichts der Haare des Babys in Silber für wohltätige Zwecke zu geben und es wird empfohlen, diese Wohltätigkeit ebenfalls am siebten Tag zu geben. Es ist jedoch nicht notwendig, dies sofort zu tun, sodass man es auch hinauszögern kann.
Beschneidung
Es ist vorgesehen, dass der Junge beschnitten wird. Es wird empfohlen, dass die Beschneidung am siebten Tag erfolgt. Es ist allerdings obligatorisch, dass er beschnitten wird, bevor er die Pubertät erreicht.